Wie malst du eine Landschaft?
Indem ich mich auf die Malerei konzentriere und nicht versuche, einen Berg auf die Leinwand zu «quetschen» … das wäre jenseits von Gut und Böse :-) … Ich male Gemälde, nicht Landschaften.
Gestaltet oder zufällig? Erlernt oder naiv?
Technisch hochstehend mit einer naiven Zufalls-Freude.
Malst du einfach oder kompliziert?
Ja, ich male. Und Malerei ist nicht einfach, aber auch nicht kompliziert. In den Serien «Plasma» und «Essenziale» steckt ein grosses Wissen: wie man Pigmente bindet, wie man den Zufall gekonnt nutzen kann, aber auch, wie man Bilder komponiert.
Vielleicht gehe ich eher wie ein Alchemist vor, der ständig nach neuen Pigmenten und Bindemitteln sucht. Mich interessiert die Geschichte der Pigmente, die Farbe und ihre Mythen, das Licht und die Nacht, das Studieren der Kunstgeschichte, Philosophie und Science-Fiction. All diese Bilder helfen mir, ein nächstes Bild zu machen. Dies findet in meinem Studio statt.
Somit wäre meine Antwort auf die Frage: Nicht einfach, nicht kompliziert, sondern mit einer intensiven und ehrlichen Ernsthaftigkeit.
Was ist dir wesentlich? Warum malst du «nur» die Schlagzeilen?
Die «Essenziale»-Gemälde startete ich unter dem Vorwand, die Landschaftsmalerei für mich zu entdecken. Ich habe vieles gelesen, unter anderem über Ferdinand Hodler, und mir meine Meinung gebildet. Die Malweise meiner Vorbilder findet in meinen eigenen Kompositionen Parallelen.
Mich persönlich interessieren mehr die Farbigkeit, die Atmosphäre, die ständigen Veränderungen, gewisse Details und Momente, denn die Landschaft erscheint kontinuierlich anders. Sie ist schlicht unfassbar! Es entstehen ständig neue Relationen und Reaktionen zwischen Farben, Flächen und Formen. Ähnliche Momente nicht einzufangen, nicht abzubilden, aber daraus eine Komposition herzuleiten, mir selber ein Bild davon zu machen, das könnte ein Ziel sein.
Für die Kompositionen helfen mir meine Fotografien, die Landschaft, in der ich lebe, Kunstgeschichte und, und, und … doch der Inhalt bleibt ganz bestimmt Malerei und das Essenzielle dieser alten Tradition: Farben, Flächen, Formen.
PS: Die Gemälde dürfen auch Spass machen, denn wenn man an die Landschaftsmalerei denkt, ist diese immer so mit einem schweren «Romantizismus» angehaucht und es wirkt, als wären die Bilder ganz schwer. Mich macht die Landschaft ganz leicht … darum müssen auch die Bilder leicht sein! :-)